Dienstag, 19. Juli 2016

Praktischer Übungsabend beim DRK



„Mensch Martin, was ist dir denn passiert?“ ruft es durch den Schulhof in Unterbalbach. Martin, ein älterer Herr, hat eine Treppenstufe übersehen und ist gestürzt. Mit schmerzverzerrtem und blutverschmiertem Gesicht liegt er nun am Boden. Schnell holt seine Frau die DRK´ler, die zügig zur Hilfe eilen. Die klaffende Kopfplatzwunde sticht ihnen sofort ins Auge, doch viel wichtiger, Martin kann ihnen noch antworten und man hört ihn laut vor Schmerzen schreien. „Eine Bewusstlosigkeit oder ein Herz-Kreislaufstillstand liegen schon mal nicht vor“, denken sich die Ersthelfer. Doch nach Absicherung und Eigenschutz verschaffen sie sich erst einmal einen Überblick über das Ausmaß der Verletzungen. Zum Glück ist das ganze Szenario nur Teil eines Übungsabends der DRK Bereitschaft Königshofen-Unterbalbach. Immer wieder üben die Sanitäter an realistisch dargestellten Fallbeispielen verschiedene Situationen und Krankheitsbilder, denn um im Ernstfall routiniert handeln zu können, braucht es stetig Übung
Nachdem die Ehrenamtlichen das Bewusstsein festgestellt hatten, setzten sie zeitnah einen Notruf mit Lagemeldung ab um weitere Fachkräfte hinzuzuziehen. Wichtig sei es zu warten, ob die Leitstelle noch Fragen hätte, denn in der Aufregung könne die eine oder andere Information eventuell auch mal vergessen werden. Zudem stabilisierten die Helfer den Knochenbruch am Oberschenkel, versorgten die Kopfplatzwunde mit einer sterilen Kompresse und suchten nach weiteren Verletzungen, die der Patient in der Akutsituation vielleicht noch nicht geäußert oder bemerkt hat. Essentieller Bestandteil der Versorgung sei auch die permanente Betreuung. Oft seien die Patienten verängstigt und hätten Schmerzen, da sei es enorm wichtig dem Verunfallten bei zu stehen, die Maßnahmen zu erklären und ihn zu beruhigen. Darüberhinaus bekommt man so auch wichtige Zusatzinformationen heraus, wie beispielsweise Vorerkrankungen oder Medikamente.
Parallel übten die anderen Teams an weiteren Fallbeispielen. So galt es sich um eine Patientin mit akutem Asthmaanfall zu kümmern, die deutlich über Luftnot klagte. Auch eine betrunkene Person machte den DRK´lern das Leben nicht immer ganz leicht. Eigenschutz stand hier im Mittelpunkt, da die aufgewühlte Dame noch Spritzen bei sich trug. Im Verlauf trübte sie immer weiter ein und verlor schließlich das Bewusstsein. Nun mussten die Helfer schnell reagieren und umgehend eine stabile Seitenlage herstellen, sowie den Notruf absetzen. Wichtig war den Beobachtern, dass die Sanitäter regelmäßig Atmung und Kreislauf überprüfen um einen möglichen Herz-Kreislaufstillstand sofort zu erkennen. Zum Abschluss galt es noch eine hysterische Patientin mit Hyperventilation zu beruhigen. Als diese plötzlich einen Krampfanfall erleidet, galt es schnell umzuschalten und sich auf die neue Situation einzustellen.
Insgesamt hatten die Rot Kreuzler einen kurzweiligen, sehr lehrreichen und auch spaßigen Abend mit vielen praktischen Tipps und Tricks rund um die Erste Hilfe.

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