„Mensch Martin, was ist dir denn passiert?“ ruft es durch
den Schulhof in Unterbalbach. Martin, ein älterer Herr, hat eine Treppenstufe
übersehen und ist gestürzt. Mit schmerzverzerrtem und blutverschmiertem Gesicht
liegt er nun am Boden. Schnell holt seine Frau die DRK´ler, die zügig zur Hilfe
eilen. Die klaffende Kopfplatzwunde sticht ihnen sofort ins Auge, doch viel
wichtiger, Martin kann ihnen noch antworten und man hört ihn laut vor Schmerzen
schreien. „Eine Bewusstlosigkeit oder ein Herz-Kreislaufstillstand liegen schon
mal nicht vor“, denken sich die Ersthelfer. Doch nach Absicherung und
Eigenschutz verschaffen sie sich erst einmal einen Überblick über das Ausmaß
der Verletzungen. Zum Glück ist das ganze Szenario nur Teil eines Übungsabends
der DRK Bereitschaft Königshofen-Unterbalbach. Immer wieder üben die Sanitäter
an realistisch dargestellten Fallbeispielen verschiedene Situationen und
Krankheitsbilder, denn um im Ernstfall routiniert handeln zu können, braucht es
stetig Übung
Nachdem die Ehrenamtlichen das Bewusstsein festgestellt
hatten, setzten sie zeitnah einen Notruf mit Lagemeldung ab um weitere
Fachkräfte hinzuzuziehen. Wichtig sei es zu warten, ob die Leitstelle noch
Fragen hätte, denn in der Aufregung könne die eine oder andere Information
eventuell auch mal vergessen werden. Zudem stabilisierten die Helfer den
Knochenbruch am Oberschenkel, versorgten die Kopfplatzwunde mit einer sterilen
Kompresse und suchten nach weiteren Verletzungen, die der Patient in der Akutsituation
vielleicht noch nicht geäußert oder bemerkt hat. Essentieller Bestandteil der
Versorgung sei auch die permanente Betreuung. Oft seien die Patienten
verängstigt und hätten Schmerzen, da sei es enorm wichtig dem Verunfallten bei
zu stehen, die Maßnahmen zu erklären und ihn zu beruhigen. Darüberhinaus
bekommt man so auch wichtige Zusatzinformationen heraus, wie beispielsweise
Vorerkrankungen oder Medikamente.
Parallel übten die anderen Teams an weiteren Fallbeispielen.
So galt es sich um eine Patientin mit akutem Asthmaanfall zu kümmern, die
deutlich über Luftnot klagte. Auch eine betrunkene Person machte den DRK´lern
das Leben nicht immer ganz leicht. Eigenschutz stand hier im Mittelpunkt, da
die aufgewühlte Dame noch Spritzen bei sich trug. Im Verlauf trübte sie immer
weiter ein und verlor schließlich das Bewusstsein. Nun mussten die Helfer
schnell reagieren und umgehend eine stabile Seitenlage herstellen, sowie den
Notruf absetzen. Wichtig war den Beobachtern, dass die Sanitäter regelmäßig
Atmung und Kreislauf überprüfen um einen möglichen Herz-Kreislaufstillstand
sofort zu erkennen. Zum Abschluss galt es noch eine hysterische Patientin mit
Hyperventilation zu beruhigen. Als diese plötzlich einen Krampfanfall erleidet,
galt es schnell umzuschalten und sich auf die neue Situation einzustellen.
Insgesamt hatten die Rot Kreuzler einen kurzweiligen, sehr
lehrreichen und auch spaßigen Abend mit vielen praktischen Tipps und Tricks
rund um die Erste Hilfe.
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